In den nächsten Tagen allmähliche Umstellung auf nur noch mäßige bis schlechte Luftqualität mit überdurchschnittlichen Werten *)
Die Periode relativ sauberer Luft geht zu Ende. Die eingeflossene kalte Meeresluft kommt allmählich zur Ruhe und der Luftdruck steigt etwas an. Daher wird die Durchmisschung schlechter . V.a bei nächtlichem Aufklaren können bodennahe Inversionen entstehen und die Werte ansteigen lassen. Grenzwertüberschreitungen an Verkehrsstationen sind zu erwarten. Diese Lage wird voraussichtlich bis Anfang nächster Woche anhalten.
Die hohen Konzentrationen sind vermutlich auf die Kombination von Zufuhr von Saharastaub und teils kräftigen nächstlichen Inversionen zurückzuführen. Die Strömung war für die Zuführung von Saharastaub günstig und Satellitenbilder haben dies auch gezeigt. Dafür spricht auch, dass die PM10- OK-Lab-Werte teilweise deutlich niedrigere Werte angezeigt haben als die LUBW-Stationen. Wir wissen inzwischen, dass der im OK-Lab-Netz verwendete Sensor bei solchen Lagen die PM10-Werte unterschätzen kann. Außerdem lagen die PM2,5 Werte vergleichsweise niedrig. Das Ereignis spielte sich also hauptsächlich im Bereich oberhalb von 2,5 µm ab. Mal schauen,ob sich dies durch die gravimetrischen Messungen der LUBW betätigen wird. Bei der Filterauswertung der LUBW wird der Staub auf Saharastaub untersucht und ggf. wird dessen Anteil für die offizielle Feststellung des Messwertes abgezogen. Da dies im Labor geschieht, werden die Ergebnisse erst nach einigen Tagen veröffentlicht..
PM 10, Messzyklus 2,5 Minuten, Werte der letzten 24 Stunden; Zeitangaben in UTC, d.h. es ist 1 Stunden dazu zu zählen |
PM 2,5, Messzyklus 2,5 Minuten, Werte der letzten 24 Stunden |
Vorhersage Verkehrslärm Leonberg
Bei nächtlichem Aufklaren können die Pegel der Autobahnen und der Bahnlinie v.a. am frühen Morgen erhöht sein. Sollte sich eine geschlossene Schneedecke bilden, könnte dies dämpfend wirken.
Erläuterung zu der Einordnung der Werte:
*) Durchschnittlich bedeutet nicht, dass die Werte harmlos sind, sondern im Durchschnitt des Jahres an der jeweiligen Messstation liegen. Bei den Straßenmessstationen wie S- Neckartor oder Leonberg Grabenstraße kann dies z.B, bedeuten, dass der Langzeitgrenzwert (Jahresmittelwert) sogar deutlich überschritten ist. An der Leonberger Grabenstraße lag dieser Durchschnittswert im Jahre 2015 für NO2 bei 47 μg/m3 . Am Neckartor in Stuttgart lag er bei 87 µg/m3. Bei Feinstaub(PM10) lag der Durchschnittswert am Neckartor bei 37 mg/m3, in Leonberg bei 21 µg/m3. Der Grenzwert des Jahresmittelwerts liegt sowohl bei PM10 als auch bei NO2 bei 40 μg/m3. Leider wird seit Anfang des letzten Jahres in Leonberg kein Feinstaub mehr gemessen, obwohl es noch 10 Grenzwertüberschreitungen des Kurzzeitwerts von 50µg/m3 gab und dies trotz der Verlegung der Station an einen günstigeren Standort.
Die Station Stuttgart Bad-Cannstatt ist inzwischen in die Grafik des gleitenden 24h-Mittelwerts aufgenommen worden. Sie ist keine Strassenstation, sondern repräsentiert den städtischen Hintergrund.
Zur Vermeidungung von Missverständnissen: Für die Alarmierung sind eher die Kurzzeit-Grenzwerte relevant. Für NO2 sind dies 200 µg/m3 als Stundenmittelwert, für PM10 50µg/m3 als Tagesmittelwert.
Weitere Erläuterungen zu den Messungen der LUBW:
An den 'Spotmessstellen' (d.h. an den Straßenstationen) wird zeitnah nur NO2 gemessen. Die PM10 (Feinstaub) Auswertung der Messung erfolgt in größeren Zeitabständen im Labor. Seit dem Feinstaubalarm gibt es aktuelle Feinstaubwerte für die Station Neckartor in Stuttgart (s.o.). Leider aber immer noch nicht für die anderen Starssenstationen.
Infos ohne Gewähr und insbesondere nicht mit der Zusage einer regelmäßigen Aktualisierung, daher bitte immer den Aktualisierungstag beachten!