Ein Kommentar und neue Infos zum Autobahnkrankenhaus
Der Landrat hat uns einen weiteren Brief geschrieben. Er könnte vielleicht eine Reaktion darauf sein, dass wir uns an das Gesundheitsministerium gewandt haben mit dem Ziel, keine Landeszuschüsse an ein Projekt zu gewähren, welches aufgrund der hohen Schadstoff- und Lärmbelastung am vorgesehenen Standort viel zu hohe juristische, medizinische und finanzielle Risiken birgt.
Im Grundsatz bestätigt Landrat Bernhard erstaunlich offen, dass es tatsächlich erhebliche Probleme gibt. Er hält sie allerdings für lösbar und betont, dass die Lärm- und Schadstoffbelange bei der Baugenehmigung in die Abwägung eingehen werden. Er kann sich damit allerdings durchaus irren, denn wenn die EU-Grenzwerte für Luftschadstoffe überschritten werden oder es keinen medizinisch ausreichenden Schutz gegen die Lärm- und Schadstoffbelastung (insbesondere z.B. gegen Ultrafeinstäube) gibt, wären dies K.O.-Kriterien und damit der Abwägung entzogen. Er geht auch wohlweislich nicht darauf ein, dass wir dem Sozialministerium gegenüber weniger mit dem Baurecht sondern vielmehr mit mangelnder medizinischen Qualität argumentiert haben. Was die ganzen (Gegenmaß)nahmen kosten werden, hat er auch nicht genannt - aber immerhin will er noch kalkulieren. Dabei geht es um signifikante Beträge, wie man am Beispiel des Autobahndeckels sieht, welcher alleine aus Lärmschutzgründen nur 2 Km weiter östlich wegen der hohen Belastung bestehender Wohngebiete für ca. 70 Mio gebaut werden soll. Dabei gelten für ein neu zu bauendes Krankenhaus erheblich strengere Grenzwerte als für bestehende Wohngebiete.
Nach diesem Brief ist 'd' Katz möglicherweise noch lang nicht de Baum nuff'. Mit diesem Bild beschrieben die Gemeinderatsfraktionen bei der Kandidatenvorstellung am Mittwoch im Leocenter resignierend die derzeitige Situation. Vielleicht waren sie aber nur der falschen 'Katz' hinterher so wie z.B. bei den Obdachlosen- Containern am Aldi-Kreisel.
Denn: Ist der Standort Flugfeld aufgrund mangelnder medizinischer Qualität nicht förderungswürdig und/oder wegen hoher Umweltauflagen zu teuer, ist das gesamte Konzept so tot wie die Maus, welche die richtige 'Katz' gefangen hat, während die Räte noch sehnsüchtig auf den Baum geguckt haben.
Der Landrat scheint die richtige 'Katz' inzwischen durchaus zu sehen, aber vielleicht unterschätzt er sie ein wenig, weil sie so klein und schmächtig ist. Mal schauen ob die Stuttgarter 'Katz' zubeißt. Katzen haben allerdings eine besondere Eigenschaft: Sie machen, was sie wollen. Manchmal verschmähen sie sogar die fetteste Maus.
Zu den Briefen:
Brief der AGVL an das Sozialministerum zur Vergabe von Fördergeldern