Aktualisierung 28.1.2015
Der Tagesmittelwert für Feinstaub am Neckartor sank zwar gestern auf 89 µg/m3,aber dies liegt immer noch weit über dem Grenzwert. Der höchste Stundenmittelwert für NO2 lag gestern bei 130 µg/m3. Dieser Wert liegt zwar unter dem Grenzwert von 200 µg/m3, aber bei NO2 ist zu beachten, dass der Jahresmittelwert bei 40 µg/m3 liegt und dieser Grenzwert in der gesamten Region Stuttgart das größte Schadstoffproblem darstellt. Heute steht in der Stuttgarter Zeitung ein Artikel zur Erklärung des 'Nichtalarms'. Als jemand, der den 1. Stuttgarter Smogalarm in den frühen 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts in der Messnetzzentrale in Karlruhe hautnah mitbekommen hat, ist dies fast ein Bankrotterklärung der Fachleute:
Wert liegt deutlich über dem Limit
Mein Kommentar:
Tatsache ist, dass diese Wetterbedingungen absehbar waren und daher der Feinstaubalarm nicht nur wegen der Messwerte (deshalb sowieso), sondern auch aufgrund meteorologischer Bedingungen nicht hätte aufgehoben werden dürfen. Dass es 'alter' Feinstaub gewesen sei, ist wenig plausibel. Der Wert ging am Samstag auf 30 µg/m3 zurück. Dies ist ein für das Neckartor relativ geringer Wert. Der Jahresmittelwert liegt etwa bei 90 µg/m3. Außerdem stieg der NO2-Wert erst am Dienstag auf Rekordniveau. NO2 ist ein Gas und hat sich sicherlich nicht am Boden abgelagert, um neu 'hochgewirbelt zu werden'. Die Smogalarmierung muss kein lernendes System sein. Es gibt darin schon Erfahrungen seit über 30 Jahren.
Aktualisierung 27.1.2015:
Gestern gab es mit einem Tagesmittel von 125 µg/m3 am Neckartor in Stuttgart den 2. höchsten Feinstaubwert in diesem Jahr und mit 233 µg/m3 bei NO2 sogar den höchste Wert. Trotzdem gab es keinen Alarm oder zumindest eine Warnung an die Bevölkerung.
Hier die Werte vom 27.1.2015 (Quelle LUBW)
Erst nachdem wir mit unserer Pressemitteilung (s.u.) gestern Abend selbst Alarm geschlagen haben, reagierte die Presse. Die Behörden reagierten nicht bzw. nur auf Presseanfrage und mit eigenartigen Argumenten. Die Betroffenen interessiert doch nicht, welch (mangelhafte) Kriterien für einen Alarm von den Behörden verwendet werden, sondern wie hoch die Feinstaubbelastung vor Ort ist, d.h. wie stark ihre Gesundheit gefährdet ist. Anscheinend Ist ein Feinstaub-Alarm hauptsächlich eine politische Marketing-Veranstaltung. Die tatsächliche Situation vor Ort spielt offensichtlich keine Rolle.
(weitere Pressestimmen gfgf. später)
Es bleibt dabei: Nach 2 Tagen unter dem Grenzwert hätte eigentlich also gleich wieder Alarm ausgelöst werden müssen. Besser wäre es allerdings gewesen, den Alarm gleich gar nicht aufzuheben. Aber bei der Ausrufung des Alarms liegen nur meteorologische Kriterien zu Grunde. Messwerte und somit die reale Situation, also das was für die Menschen am wichtigsten ist, spielen keine Rolle. Gleich beim ersten Alarm stellt sich dies nun als gravierender Fehler heraus. Dies war absehbar. Wir und die StuttgarterUmweltverbände haben diese Methode sofort nach Bekanntgabe der Alarmkriterien kritisiert. Siehe unser Beitrag:
Dies und eine kurze Bilanz der Umweltverbände mit weiteren Kritikpunkten ist einer aktuellen Pressemitteilung zu entnehmen:
Pressemitteilung_Bilanz_Smogalarm_Jan_2016