Genauigkeit der Lärmkarten

Die im Entwurf der Stadt vorgelegten Lärmkarten zeigen je nach Methode große Unterschiede. Sie unterscheiden sich an mehreren Stellen um bis zu ca. 5 db(A).

Abweichungen in Höhe von 5 dB(A) sind sehr hoch, denn sie entsprechen nahezu einer Verdreifachung der Verkehrszahlen. Wenn solche Abweichungen vielerorts im Stadtgebiet sowohl im Straßenbereich als auch im Bahnbereich zu beobachten sind, dann erscheint die ermittelte Anzahl der vom Lärm Betroffenen flächendeckend mit hoher Unsicherheit verbunden.

Angesetzte Verkehrsmenge für die Straßenkarten

Die wichtigsten Eingangsdaten sind die Verkehrszahlen und diesbezüglich gibt es Anhaltspunkte, welche auf eine Unterschätzung hindeuten:

  • Offensichtlich sind eigene Seitenradarmessungen von Dez. 2014 bis Feb. 2015 zur Ermittlung von Verkehrszahlen eingeflossen. Damit ist davon auszugehen, dass unrealistisch niedrige Schwerverkehrsanteile angesetzt wurden. Bekanntlich werden viele Baustellen in den Wintermonaten geschlossen und der dadurch verursachte Schwerverkehr bleibt aus. Offen bleibt ohnehin, an welchen Tagen wie viele Fahrzeuge welcher Art gemessen wurden.
  • Analoges gilt für Auswertungen von Ampelschleifen Nov. 2014 bis Jan. 2015.
  • Die Auswertung einer Karte des LKW-Durchfahrverbotes zum Zwecke der Lärmberechnung führt mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls zu Fehleinschätzungen, weil das Durchfahrverbot erfahrungsgemäß nicht eingehalten wird.
  • Auf Autobahnen ohne Tempolimit wird eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h angesetzt. Das ist unrealistisch. Im letzten Blitzmarathon wurden bei Leonberg Fahrer mit über 200 km/h gemessen.

Wir bitten daher, ergänzend zum vorliegenden Entwurf, die Bereitstellung der Lärmberechnungen mit Dokumentation sämtlicher Eingangsparameter. Weiterhin bitten wir, dass diese umfangreichen Unterlagen im Internet zum Download angeboten werden.

Falls keine signifikant verbesserte Berechnungsgenauigkeit nachgewiesen werden kann, so empfehlen wir, im Rahmen der Lärmaktionsplanung zugunsten der betroffenen Bürger eine Sicherheitsmarge in Höhe von 5 dB(A) für Berechnungsunsicherheiten auf die Berechnungsergebnisse aufzuschlagen, um Fehleinschätzungen methodisch zu vermeiden.

Angesetzte Verkehrsmenge für die Schienenkarten

Wird später nachgerecht, da Text noch nicht fertig