Analyse und Verbesserungsvorschläge aufgrund der Erfahrungen im Januar und Februar 2016
(aktualisiert um den Link auf die Antwort des Verkehrsministeriums am 9.11.2016)

Nachdem die ersten beiden so genannten 'Feinstaubalarme' in Stuttgart aus meiner Sicht nicht ganz so gut gelaufen sind, habe ich eine ausführliche Analyse zur Smogalarmierung geschrieben. Insbesondere war die ‘Treffsicherheit‘ der Alarmierung nicht so, wie es eigentlich möglich gewesen wäre. So lagen z.B. von den 17 Tagen, an denen an der Station Stuttgart- Neckartor der EU-Feinstaubgrenzwert überschritten wurde, nur 7 Tage im Alarmierungszeitraum.

Das ist eine recht schwache Quote. Ein wichtiger Grund lag darin, dass die für den Alarm ausschließlich meteorologische Kriterien herangezogen werden. Die Schadstoffkonzentrationen vor Ort spielen keine Rolle. Darüber habe ich mich von Anfang an gewundert. Zwar entsteht eine Smogsituation, d.h. eine Periode besonders hoher Schadstoffkonzentrationen, durch entsprechende Wetterbedingungen, aber entscheidend für die betroffenen Bürger sind letztlich die tatsächlichen Schadstoffkonzentrationen, denen sie ausgesetzt sind. Ein Alarm soll schließlich dazu dienen, die Schadstoffkonzentrationen zu senken, um die Gesundheitsgefahr der im betroffenen Gebiet lebenden Bevölkerung zu reduzieren.

Das Papier befasst sich aber nicht nur mit den Alarmkriterien und dem Alarmierungsprozess sondern auch mit der Einbeziehung der Region und mit der Information der Öffentlichkeit und der Darstellung der tatsächlichen Messwerte. Wichtig: Es geht mir nicht nur um Kritik,  sondern ich macht auch Verbesserungsvorschläge.

Dazu gehört auch, dass mindestens die bestehenden Umweltzonen in der Region in die Alarmierung mit einbezogen werden, z.B. Ludwigsburg und Leonberg. Leider wurde ausgerechnet seit dem 1.1.2016 die Feinstaubmessung in Leonberg eingestellt, obwohl es noch im letzten Jahr immerhin 10 Überschreitungen des Grenzwertes gab und dies trotz Verlegung der Station an eine etwas günstigere Stelle. Es kann auch nicht sein, dass für den innerstädtischen Verkehr in Stuttgart Umfahrungs- Empfehlungen ausgesprochen werden, welche andere Städte der Region belasten. Eine Verlagerung des Verkehrs in die Region ist keine Lösung sondern schafft neue Probleme z.B. bei uns in Leonberg.

Links:

Kritische Analyse der Smogalarmierung im Januar und Februar 2016 und Vorschläge zur Verbesserung

Antwort des Ministeriums zur Analyse vom 24.3.2016 (Mailtext)